Unterm Strich: Was bringen Illustrationen?

Maßgeschneiderte Bilder zum Text kosten Zeit, Geld und mitunter Mut. Wofür eigentlich? Ich behaupte, gute grafische Untermalung macht sich bezahlt – solange man weiß, worauf man sich einlässt …

Beitrag von Mag. Udo Schimanofsky

Lesen beginnt eigentlich immer schon beim ersten Blick. Sei es eine packende Überschrift oder ein ansprechendes Bild – wenn etwas auf sich aufmerksam macht, dann wird auch weitergelesen. Eigens angefertigte Illustrationen sind ein garantierter Blickfang. Nur eben leider nicht immer im positiven Sinne. Für jede kunstvolle Zeichnung, die uns zum Staunen oder Schmunzeln bringt, gibt es auch katastrophale Gegenbeispiele, die das Gegenteil bewirken. Schlechte Illus wirken plump, unsauber oder laienhaft. Um dem zu entgehen, liebäugeln viele Auftraggeber mit seelenlos-glatten Vektorgrafiken, die ungefähr so viel Charakter haben wie Cliparts aus dem alten Microsoft Word. Schade eigentlich. Ist man sich nämlich erst einmal der Vor- und Nachteile bewusst, ist das Potenzial von Illustrationen ziemlich einzigartig. Hier also ein Versuch, das eine oder andere schiefe Bild etwas geradezurücken.

1. Wofür zahlen Sie?
Wie jeder weiß, sind gute Illustrationen nicht billig. Dafür aber wird in grenzenlose Möglichkeiten investiert. Ganz nach Maß können Texte abgemildert, verstärkt, konterkariert oder maßgeschneidert bebildert werden.

Beispiele gefällig?
Einem Text über Werksspionage soll mit einer lustigen Illu ein wenig die Schärfe genommen werden? Hier ist der Bär im Bienenkostüm beim Honigklau.

Abstrakte Themen sollen bebildert werden – und zwar ohne die langweiligen Stockfotos, die ohnehin schon jeder kennt? Hier ist die mit den Unternehmensfarben abgestimmte Illustrationsreihe in eigens entwickelter Bildsprache.


Illustration:
© Claudia Meitert


Und unseren Kunden und Partnern haben wir heuer ganz persönliche Weihnachtsgrüße mit Augenzwinkern gesendet.



2. Zeit zum Wachsen
Zeichnungen entstehen nicht im Handumdrehen. Von der Auswahl des Illustrators über die ersten Entwürfe bis hin zur finalen Ausführung ist die Entstehung einer Illu ein spannender Prozess, bei dem durchaus auch etwas schiefgehen kann. Gleichzeitig gibt es aber gerade dadurch auch viele Möglichkeiten für Nachjustierungen. Mithilfe von sorgfältiger Konzeption, vorausschauender Planung, klarem Briefing und verlässlichen Illustratoren wächst aus der Idee ein perfekt passendes Bild. 

3. Feigheit sieht fad aus
„Anders, aber bitte nicht zu anders.“ Allzu oft wollen Auftraggeber Illustrationen, um ihr Produkt oder Unternehmen vom Mitbewerb abzuheben, scheuen dann aber vor Originalität zurück. Denn die könnte irgendjemandem vielleicht doch nicht gefallen oder zu progressiv sein …

Im schlimmsten Fall wird auf Stock-Material aus Billig-Bilddatenbanken zurückgegriffen. Die Folge: ausdruckslose, austauschbare und nicht wirklich passende Notlösungen, die – wenn sie noch so billig sind – ihr Geld nicht wert sind.

4. Richtig schön gekrakelt
Ob in der Politik, in Schulheften oder bei Bodenmarkierungen im Straßenverkehr – klare Linien haben ihre Vorteile. Nicht aber unbedingt bei Illustrationen. Oft machen die kleinen Unsauberkeiten eines Bildes erst seinen Charme aus. Dass eine Illu ins stilistische Gesamtkonzept eines Unternehmens oder Projektes passen muss, ist klar – aber im Zweifelsfall bin ich doch für den Krakel und den Klecks!

5. Nicht das Werkzeug macht den Meister
Gute Illustrationen können aus den unterschiedlichsten Hilfsmitteln und Materialien entstehen: Wasserfarben, Pinselstifte, Buntpapier, Adobe InDesign, ja sogar Microsoft Paint. Seien Sie offen für neue Stile und neue Perspektiven!

Illustrationen © Udo Schimanofsky, wenn nicht anders gekennzeichnet

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