Das Homeoffice und die virtuelle Kaffeepause

Haben Sie Ihr Team schon einmal gefragt, welchen Raum im Büro es am meisten vermisst, wenn es im Homeoffice arbeitet?

Vielleicht den persönlichen Arbeitsplatz? Oder den Meetingraum, wo man durch Mimik und Gestik so viel mehr erfährt als nur das Ausgesprochene? Oder gar das Stiegenhaus, weil die Bewegung zwischendurch fehlt?

Kommunikation macht glücklich

Für meine Kolleginnen und Kollegen und mich ist die Antwort ziemlich eindeutig: Es ist die Teeküche. Ob man zu zweit auf einen Kaffee geht und seinen Ärger über ein mühsames Projekt loswird oder in der Gruppe beim Mittagessen sitzt und vom Urlaub erzählt: Fast immer kommt man ein wenig glücklicher und entspannter heraus, als man hineingegangen ist. Die Küche ist der Ort, wo das Gemeinschaftsgefühl entsteht.

Videokonferenz ohne Agenda

Sicherlich sind wir nicht die Einzigen, denen es so geht. Aber was tun, wenn die Leute nicht in die Küche können? Dann muss die Küche zu den Leuten kommen. Wir haben sie zum Beispiel in unseren virtuellen Kalender verfrachtet: Jeden Mittwoch um 11:30 Uhr ist da „Pause“ eingetragen, eine Videokonferenz ohne Agenda; wer will, schaut rein. Das ist freilich kein adäquater Ersatz, aber ein kleiner Baustein, der zumindest ein paar der verlorenen sozialen Kontakte zurückgibt. Auch ein reales Treffen im Park kann so ein Baustein sein, eine gemeinsame Wanderung, ein virtuelles Sommerfest.

Individuelle Kommunikationslösungen gefragt
Wenn Sie jetzt sagen: „Feiern per Videocall, das kann doch keinen Spaß machen!“, sind Sie sicher nicht allein. Nicht jeder Baustein passt für jedes Team. Für die Ersatz-Küche gibt es keinen allgemein gültigen Bauplan. Aber eines steht fest: Sie zu schaffen ist eine Führungsaufgabe. Wie auch die echte Teeküche baut sie sich nicht von selbst.

Dieser Artikel erschien in leicht abgewandelter Form und unter dem Titel „Die Küche baut sich nicht von selbst“ im Hernstein Magazin 1/2021, der Fachzeitschrift für Management und Leadership-Entwicklung. 

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