Wo sind die Helden der Arbeit?

Superman als Portier, Wonderwoman als Vertriebsassistentin … Wie viele Superheldinnen und -helden beschäftigt Ihr Unternehmen?

„Ich weiß gar nicht, was Sie bei mir wollen. Ich mache doch überhaupt nichts Interessantes!“, begrüßte mich neulich ein Lagerarbeiter, den ich für die Mitarbeiterzeitschrift seines Unternehmens porträtieren sollte. Je länger er mir allerdings von seiner Arbeit erzählte, desto stärker wurde ihm bewusst, wie abwechslungsreich seine Tätigkeit ist und dass ohne ihn so manches im Betrieb nicht laufen würde.

Der Sinn killt den Stress
Das machte ihn stolz, was wiederum nicht nur schön für ihn ist, sondern auch positiv fürs Unternehmen. Denn wer den Sinn im eigenen Tun erkennt, performt erfolgreicher und kann mit Belastungen besser umgehen. Das zeigt auch eine Studie des deutschen Krankenkassenverbandes GKV. Ihr zufolge gehen Portiere stressbedingt öfter in Krankenstand als Top-Manager mit ihren 60-Stunden-Wochen. Ein großer Teil der Portiere glaubt nämlich, ihre Arbeit hätte kaum Bedeutung für das Unternehmen und sie wären jederzeit austauschbar. Die Manager dagegen gaben an, ihre Arbeit für richtungsweisend zu halten. Das gebe ihnen Kraft für Phasen, in denen viel zu tun ist.

Die eigene Leistung erkennen
Nicht für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens ist es gleich einfach, die eigenen Leistungen zu erkennen. Während das Management Erfolge vielleicht an Gewinnen ablesen kann, das Verkaufspersonal an Abschlüssen und eine Montagefachkraft an der Zahl der Reparaturen, die sie vorgenommen hat, gibt es viele Jobs, bei denen das Gelingen nur schwer evaluierbar ist. Und gerade hier ist die interne Kommunikation gefordert, Anerkennung und Wertschätzung zu vermitteln.

Geschichten finden, Geschichten schreiben
Was es dafür braucht? Ein geeignetes Medium, also ein Mitarbeitermagazin, einen Blog oder einen YouTube-Channel beispielsweise, und Storytelling. Denn gute Erzähler finden zu jeder Heldin und jedem Helden die passende Geschichte!

Dieser Beitrag erschien, in leicht adaptierter Form, erstmals im hernsteiner 3/2017

 

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