
Unternehmensmagazine: Online oder Print?
Weil Kund:innen uns immer wieder um unsere Einschätzung bitten – hier ein paar Argumente, die die Entscheidung erleichtern.
Wenn wir mit Unternehmen neue Magazine konzipieren, steht die Entscheidung oft schon fest. „Wir wollen ein hochwertiges Printmagazin“ hören wir dann oder: „Unsere Inhalte sollen auf den Traffic der Website einzahlen“ – in diesem Fall wird online gewünscht. Aber auch eine Kombination aus Online und Print ist möglich.
Oft planen wir gemeinsam mit unseren Kund:innen die richtige Kommunikationsstrategie. Ein paar Entscheidungshilfen und einige überraschende Überlegungen, Zahlen und Daten verraten wir schon hier:
Argumente für Print-Magazine
- Haptik und Wertigkeit: Ein gedrucktes Magazin „berührt“. Es vermittelt Exklusivität und macht Inhalte mit allen Sinnen erfahrbar.
- Inhalte kommen an: Ein Magazin muss nicht aktiv gesucht und geklickt werden. Liegt es erst mal auf dem Wohnzimmertisch, im Wartezimmer oder am Verkaufsstand, wird es auch wahrgenommen und durchgeblättert.
- Gemeinsame Gesprächsbasis: „Hast du schon den Artikel auf Seite 3 gelesen?“ Gerade Mitarbeitermagazine sind in der Printversion beliebt – schließlich schafft die Struktur eine gemeinsame Gesprächsbasis.
- Längere Aufmerksamkeitsspanne: Leser:innen widmen Printprodukten oft mehr Zeit und Aufmerksamkeit als digitalen Inhalten, die von Benachrichtigungen und Pop-ups unterbrochen werden.
- Langzeitgedächtnis: Eine Metaanalyse von 54 Studien zwischen 2000 und 2017 ergab einen Vorteil für das Papier: Der Inhalt informativer Texte bleibt wesentlich länger im Gedächtnis, wenn er in Print gelesen wurde.
- Keine technischen Barrieren: Printmagazine funktionieren unabhängig von Internetzugang, Ladezeiten oder Bildschirmgröße. Zwar besitzen 63 % der Österreicher:innen digitale Grundkenntnisse. Aber: die Kompetenz ist ungleich verteilt. Wer etwa nur einen Pflichtschulabschluss hat (40 %) oder auf dem Land lebt (59 %) hat statistisch geringere Digitalkenntnisse (Quelle: Verband Druck Medien Österreich).
- Pforte in den digitalen Raum: Sie haben sich für Print entschieden und wollen dennoch digitale Inhalte featuren? Kein Problem: QR-Codes öffnen elegant eine „Pforte in den digitalen Raum“.
- Gezielte Distribution, hohe Wirksamkeit: Print kann gezielt versendet oder auf Events verteilt werden und erreicht so die gewünschte Zielgruppe. Und: Gedruckte Kundenmagazine werden gern gelesen. 89 % der Konsument:innen im DACH-Raum nehmen sie gerne zur Hand. Eine besondere Vorliebe für Print haben laut einer Umfrage des Content Marketing Forums 30- bis 39-Jährige und Personen mit hoher Bildung – also gerade die, die statistisch auch hohe Digitalkompetenz und starke Kaufkraft besitzen.
Argumente für Online-Magazine
- Leadgenerierung: Online-Magazine werden auch von „Zufallskund:innen“ gefunden, etwa über Suchmaschinen und bieten sich so zur Ansprache neuer Zielgruppen und Leadgenerierung an. Unsere Redakteur:innen denken darum SEO-Optimierung von Online-Texten automatisch mit.
- Multimedia und Interaktivität: Online-Magazine bieten Mehrwert durch interaktive Features wie Videos (siehe das Gesundheitsmagazin impuls wissen, das wir für die Wiener Städtische gestalten), Animationen, eingebettete Audio-Versionen oder AR-Elemente.
- Direkte Verlinkung zu Produkten: Von digitalen Inhalten kann der Call-to-action direkt auf den Online-Shop führen. Für stark Sales-getriebene Inhalte ist digital daher oft die bessere Wahl.
- Aktualität und Flexibilität: Inhalte können in Echtzeit aktualisiert werden. Unternehmen können auf Trends oder Marktveränderungen sofort reagieren.
- Größere Reichweite und Vielsprachigkeit: Digitale Inhalte sind global abrufbar, unabhängig von Zeit und Ort. Mit Hilfe von Übersetzungsprogrammen, können Leser:innen und potenzielle Kund:innen die Texte in ihrer eigenen Sprache konsumieren oder sie sich vorlesen lassen.
- Datenanalyse: Online-Magazine ermöglichen detailliertes Tracking: Unternehmen können genau sehen, wer welche Inhalte liest und so ihre Strategie optimieren.
Keine Argumente für oder gegen Print bzw. Online
- Nachhaltigkeit: Laut einer US-Studie aus dem Jahr 2010 ist Print überraschenderweise nachhaltiger als Online-Publishing, wenn recyceltes oder zertifiziert nachhaltiges Papier verwendet wird, Magazine häufig recycelt werden und die Energie für Druck und Transport aus erneuerbaren Quellen stammt. Der Energieaufwand von Online-Inhalten (Server-Energie, etc.) wird dagegen gerne unterschätzt.
- Produktionskosten: Druck und Vertrieb einer Zeitschrift verursachen Kosten – keine Frage. Aber: Auch die Bewerbung von Online-Inhalten kostet Zeit und Geld. Und ohne sie hat man vielleicht ein schönes Produkt – das aber kaum gesehen wird. Denn die digitale Konkurrenz ist groß. Auch bei bester SEO-Optimierung braucht es zusätzliche Maßnahmen, um die Aufmerksamkeit der potenziellen Leser:innen zu gewinnen.
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