Storytelling statt heißer Luft

Ihr Newsletter wird an Tausende Empfänger geschickt, Ihr Kundenmagazin wird einer großen Tageszeitung beigelegt, Ihre Website ist SEO-optimiert ... aber leider, keiner liest das Zeug. Woran kann das bloß liegen?

Innovationen sind uns wichtig. Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt. Wir erarbeiten Lösungen am Puls der Zeit ... Sind Sie schon eingeschlafen? Mir ist beim Schreiben jedenfalls ziemlich langweilig geworden. Wer nur Worthülsen produziert, darf sich nicht wundern, wenn seine Texte nicht gelesen werden. Ein guter Text fesselt den Leser – am besten mit einer spannenden Geschichte.
 
Die richtigen Themen finden
Wie aber kommt man zu einer lesenswerten Story? Im ersten Schritt muss man die richtigen Themen finden. Dafür gibt es eine ganz einfache Regel:
Stellen Sie sich zwei Fragen: Was möchte ich kommunizieren? Und: Was interessiert meine potenziellen Leser? Nehmen Sie einfach die Schnittmenge der Antworten und schon haben Sie alle Themen, die Sie kommunizieren müssen. Und zwar wirklich alle!

Geschichten, ja, aber wo und wie?
Ob man ein Interview in Videoform, eine Bildgeschichte zum Durchklicken oder eine großzügige Printreportage bringt, hängt von den vorhandenen Kanälen, von den Mitteln, die man investieren will, und von der Zielgruppe ab. Bevor man sich aber entscheidet, wie man auf welchem Kanal kommuniziert, ist eine noch viel wichtigere Frage zu klären:
Welche Geschichten kann ich meinem Thema entlocken?
Dazu bedarf es guter Recherche und manchmal auch ziemlich viel Fantasie.

Zwei Beispiele:

• Für das B2B-Magazin der Donau Chemie Gruppe „Elemente“ machen wir regelmäßig Kundenporträts. Oft stellen wir hier Kläranlagen vor. Klingt nicht spannend? Ist es aber, wenn man die richtige Geschichte dazu findet. Im Zusammenhang mit der Kläranlage Nickelsdorf haben wir vom Nova Rock berichtet. Was passiert, wenn plötzlich nicht nur 1.700 Gemeindebewohner, sondern zusätzlich 150.000 Musikfans aufs Klo gehen?
  
  
• Eine Bank wollte eine Zusatzversicherung promoten. Die Leistungen aufzählen – das ist etwas für die Factbox. Kurz, knapp, informativ – ohne Geschwafel. Gut so. Aber damit weckt man keine Emotionen. Man hebt sich wenig von ähnlichen Produkten ab, der Leser vergisst die Fakten, Produktvorteile und damit das Produkt schnell wieder. Um eine Geschichte zu finden, die den Leser berührt, haben wir nach Fallbeispielen gesucht. Und wir haben Bello gefunden. Bei einem Autounfall brach der Schäferrüde sich die rechte Pfote. Ein komplizierter Bruch. Bello musste ins Tierspital: Röntgen, Operation, Gips. Sogar Reha gab es hinterher für Bello. Der Hund ist jetzt wieder glücklich – und spielt wie eh und je mit seiner besten Freundin, der Cockerspanieldame Lola. Und sein Herrchen? Dem geht es auch gut, obwohl er die Rechnung der Tierklinik gesehen hat. Er musste sie nämlich nicht bezahlen ... dank der Mitfahrversicherung für Haustiere.

Welche spannenden Storys stecken in Ihrem Unternehmen?
Ich bin neugierig darauf – und Sie?

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