Der Firmenblog als Wissenspool

Corporate Blogging – nur ein Fall für die Kommunikation nach außen? Nicht unbedingt! Auch interne Blogs können im Kommunikationsmix sinnvoll sein.

Dass Corporate Blogging ein sinnvolles Kommunikationstool ist, steht außer Frage. Mit kaum einem anderen Mittel lässt sich beispielsweise so effektiv eine Expertenposition im Internet etablieren oder persönliche Nähe zum Kunden herstellen. Dass für die Leser ein Mehrwert in Form von wertvollen Informationen geschaffen wird, ist eine Investition in bestehende oder potenzielle Kundenbeziehungen, die nicht unterschätzt werden darf. Zugleich kann ein Unternehmen die eigene Expertise wohl kaum besser demonstrieren als durch die Veröffentlichung von Fachartikeln. Und auch die Bemühungen zur Suchmaschinenoptimierung einer Website werden durch Blogs unterstützt, allein schon, weil die Leser zum längeren Verweilen auf der Seite angeregt werden – ein wichtiger Rankingfaktor. Und natürlich auch, weil hier Keywords und unique Content platziert werden.

Unstrittig ist also, dass ein Blog für ein Unternehmen hohes Kommunikationspotenzial nach außen hat. Doch wie sieht es mit der internen Kommunikation eines Unternehmens aus?

Corporate Blogging für die interne Kommunikation
Um sich zu vergegenwärtigen, wie ein Firmenblog als interner Wissensspeicher genutzt werden kann und wo die Grenzen einer solchen Nutzung liegen, ist es hilfreich, auch die Nachteile von Firmenblogs zu beleuchten. Dem hohen Nutzen steht nämlich ein nicht zu unterschätzender Aufwand in der Konzeptionierung, Planung und Umsetzung eines Blogs für das eigene Unternehmen entgegen.

Bevor gebloggt werden kann, müssen Entscheidungen getroffen werden, die unter anderem über die Nutzbarkeit des Blogs als Wissenspool für Mitarbeiter entscheiden können. Zentral ist beispielsweise die Frage, ob es sich um eine interne Seite oder einen öffentlichen Blog handeln soll. Viele große Firmen arbeiten mit Intranets oder passwortgeschützten Online-Bereichen, die allein dem Austausch innerhalb des Unternehmens gewidmet sind. Für kleinere und mittlere Unternehmen ist es allerdings oft wenig praktikabel, neben einem öffentlichen Bereich auch eine interne Seite zu verwalten, mit Inhalt zu füllen und zu moderieren.

Wer sich für einen rein internen Blog entscheidet, hat hier natürlich ein sehr gutes, durchsuchbares und übersichtliches Portal zum Sammeln von Fachkompetenz. Mitarbeiter können sehr einfach Anleitungen etc. erstellen. Spezifisches Know-how bestimmter Mitarbeiter geht so auch nicht verloren, falls sie das Unternehmen verlassen. Umgekehrt kann aber auch die Mitarbeiterfluktuation durch eine gut strukturierte Wissensweitergabe verringert werden. Produktive Arbeitsprozesse machen nun mal zufriedener.

Intern und extern im Mix
Aber auch ein öffentlich zugänglicher Blog kann zusätzlich gezielt für die Information zwischen Mitarbeitern genutzt werden. Allerdings muss sorgfältig geprüft werden, was hier bekannt gegeben wird. Schließlich sollen ja keine vertraulichen Informationen nach außen gelangen.

Gut eignet sich so ein Blog, der die interne wie externe Kommunikation gleichermaßen unterstützen soll, zum Beispiel zur Vorstellung der Mitarbeiter. Das ist nicht nur für Kunden sympathisch, sondern erleichtert es auch innerhalb des Unternehmens, unkompliziert den richtigen Ansprechpartner bei Problemen zu finden. Neue Kolleginnen und Kollegen werden vorgestellt und lernen allein durch das Lesen des Blogs viel über Firmenidentität, Zuständigkeiten, Hierarchien, die verwendete Terminologie usw. Fallstudien, Projektberichte und Fachartikel sind zudem nicht nur für Kunden spannend, sondern können auch den Mitarbeitern als Archiv dienen, aus dem sie bei neuen Aufgabenstellungen Ideen beziehen. Wenn die Verfasser des Contents dann noch gleich im Nachbarbüro sitzen, ist auch sofort der richtige Ansprechpartner und vielleicht der passende Mitstreiter für das aktuelle Projekt schnell gefunden.

Auch, dass die Mitarbeiter in die Erstellung von Beiträgen einbezogen werden oder diese selbst verfassen, kann sich positiv auf die Stimmung im Unternehmen auswirken – immerhin wird ein Raum für Wertschätzung geleisteter Arbeit geschaffen. Wer beispielsweise einen Blogpost über ein erfolgreiches Projekt veröffentlicht, bekommt hoffentlich nicht nur positives Feedback vom Chef und von Kunden, sondern wird auch von den Kollegen in seinem Erfolg wahrgenommen. Der Dialog zwischen den Mitarbeitern wird zum Motivationsfaktor.

Die Aufgabe, über das eigene Schaffen einen Artikel zu verfassen, kann darüber hinaus neue Denkanstöße geben. Es ist nämlich manchmal gar nicht so einfach, die eigenen Aufgaben kohärent zu Papier zu bringen. Wenn dann noch ein wenig Recherche notwendig wird, kommen Mitarbeiter ganz selbstverständlich in Kontakt mit neuen Entwicklungen in ihrem Fachbereich. 

Fazit
Firmenblogs – egal, ob intern oder extern – machen Arbeit. Belohnt werden die Beteiligten durch eine Positionierung als Experten, längere Verweildauern und verbesserte Rankings, höhere Motivation und Freude an der Arbeit, effektivere Kommunikationsformen innerhalb des Unternehmens und vertiefte Dialoge zwischen Mitarbeitern verschiedener Arbeitsbereiche und Hierarchieebenen.

Allerdings kann das Projekt „Wissensmanagement mittels Firmenblog“ nur mit einer angepassten Kommunikationsstrategie von Erfolg gekrönt sein. Dazu gehört, das Ziel des Firmenblogs klar zu definieren und auch zu entscheiden, ob es einen internen Bereich geben soll oder der Blog öffentlich gestaltet wird.

Um einen Firmenblog professionell zu gestalten, kann es hilfreich sein, sich Expertenhilfe zu holen. Kommunikations-Profis können dabei helfen, die Weichen richtig zu stellen, relevante Themenfelder zu identifizieren und die Artikel in Absprache mit den Mitarbeitern in einer zum Unternehmen passenden Sprache zu verwirklichen. Das gewährleistet eine gewisse Einheitlichkeit und ermöglicht zugleich die notwendige Kontrolle bezüglich der veröffentlichten Informationen.

Den richtigen Partner für diese Aufgabe haben Sie gefunden, wenn der Entstehungsprozess der Texte zwar begleitet wird, aber ohne dass die Authentizität der Artikel verloren geht. Schließlich bestehen der Charme und die Schlagkraft eines Unternehmensblogs darin, dass die Inhalte direkt von der Belegschaft stammen.

Mit der richtigen Unterstützung wird die zusätzliche Arbeit durch die Contenterstellung nicht zur Belastung, sondern bestenfalls zu einer bereichernden Erfahrung für alle Beteiligten.

Autor: Jannik Lindner ist seit 2015 im Bereich Online Marketing tätig. Er hat sich mit ganzer Leidenschaft vor allem auf die Themen Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Affiliate-Marketing spezialisiert. Er betreibt eine eigene Agentur und ist Mitgründer der Verbraucherplattform kaufberater.io

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