corporate publishing content marketing

Was ist Corporate Publishing? Was ist Content Marketing?

Das Forum Corporate Publishing hat sich kürzlich in Content Marketing Forum umbenannt. Die Begriffsverwirrung rund um Verlage und Agenturen für Unternehmenskommunikation ist damit noch größer geworden.

„Was machst du beruflich?“ Eine Frage, die kommt, wenn man jemanden näher kennenlernt. Dann zögere ich immer und denke mir, wie leicht es doch Bäcker, Personalverrechner oder Marketingmanager haben. Unter all diesen Berufsbezeichnungen kann man sich etwas vorstellen. Wenn ich aber „Corporate-Publishing-Redakteurin“ sage, ernte ich meist fragende Blicke und muss zu erklären beginnen.

Und auch das war früher einfacher. Da erzählte ich: „Wir machen Magazine für Mitarbeiter oder Kunden von mittleren und größeren Unternehmen in Österreich, Südtirol und Süddeutschland.“

Das macht Egger & Lerch noch immer – aber noch viel mehr. Heute überlegen wir gemeinsam mit unseren Kunden, welche Inhalte wir rund um ihre Unternehmen generieren können, für wen diese interessant sind und auf welchen Kanälen wir sie am besten lancieren. Das kann ein digitales oder gedrucktes Magazin sein, eine Zeitung, ein Blog, ein Podcast ...

Wir gehen also von den Inhalten aus, oder wie das heute heißt: vom Content. Immer mehr bisherige Corporate Publisher nennen sich jetzt Content Marketer und auch unsere Interessensvertretung hat sich von  Forum Corporate Publishing in Content Marketing Forum umbenannt. Corporate Publishing, so die Begründung, sei zu sehr nur mit Print assoziiert.

Nur ein kurzes Aufatmen
Ich habe das neue Wort schon ausprobiert. Als mich neulich jemand nach meinem Beruf fragte, sagte ich: „Ich bin Content Marketing Redakteurin.“ Erst erntete ich den gleichen verständnislosen Blick wie früher, dann aber kam ein Aufatmen bei meinem Gegenüber: „Ah, ja, eine Marketing-Abteilung haben wir bei uns in der Firma auch!“

Content Marketing ist nicht Marketing
„Ganz falsch!“, war meine erste Reaktion. Wir haben zwar, vor allem im Bereich Kundenkommunikation, sehr oft mit den Marketingabteilungen diverser Unternehmen zu tun, sind aber keine Marketingfachleute. Uns geht es nicht primär um das Vermarkten von Produkten, nicht um Markenbildung und wir kreieren keine klassische Werbung. Unser Redaktionsteam besteht großteils aus Journalisten. Unsere Kernkompetenzen sind, gute Storys zu finden und sie für die jeweilige Leserschaft zielgruppengerecht aufzubereiten. Und natürlich, diese Storys dann auch über die richtigen Kanäle an die Leser zu bringen. Hier ist Kommunikations-Know-how gefragt.

Es geht in meinem Job also um die Kreation von Inhalten und deren Verbreitung. Ich kann den Begriff Content Marketing nun so verstehen, dass er sich nur auf den zweiten Teil bezieht, also darauf, dass ich Inhalte vermarkte. Oder ich sehe die Bedeutung des Begriffs Content Marketing so, dass Inhalte dabei helfen sollen, etwas zu vermarkten.

Noch immer nicht glücklich
Nein – glücklich macht mich das Buzzword der Szene nicht! Die alte Bezeichnung, Corporate Publishing, aber ebenfalls nicht. Denn „Firmenveröffentlichungen“ trifft meine Arbeit auch nicht. Dem nächsten, der mich nach meinem Beruf fragt, werde ich antworten: „Ich arbeite in einer Agentur für Unternehmenskommunikation.“ Ob das klar genug ist?