Richtig relaunchen

Von Zeit zu Zeit tut Magazinen ein Bad im Jungbrunnen gut. Ein gutes Briefing ist die Basis eines gelungenen Neustarts: Wir haben 7 Fragen zusammengestellt, die man dafür beantworten sollte.

Die optischen Veränderungen sind zwar das sichtbarste Zeichen eines Relaunchs, aber nicht der erste Schritt. Bevor ein Grafiker das Magazindesign adaptiert oder neu entwickelt, muss er die Rahmenbedingungen und Ziele kennen. Nachträgliche Modifikationen lassen sich nur schwer in ein rundes Design einpassen. Über einige Punkte sollte man sich daher unbedingt vorab den Kopf zerbrechen – hier ein paar Anregungen:

  1. Was wünschen sich die Leser? 
    Fragen Sie doch einfach Ihre Leser, was sie gut finden und was verändert werden sollte. Eine Leserbefragung zu Inhalt und Design kostet nicht viel und liefert wertvolles Feedback. Legen Sie den Fragebogen der nächsten Nummer bei und versprechen Sie für die Rücksendung ein kleines Dankeschön!

  2. Wie sanft oder hart soll der Relaunch sein? 
    Bei einem sanften Relaunch, der sich auch bewusst über mehrere Ausgaben hinziehen kann, merkt der Stammleser erst beim zweiten Hinsehen, dass sich etwas geändert hat. Das ist besonders bei einer sensiblen, eher konservativen Leserschaft angebracht. Ein harter Relaunch nimmt hier keine Rücksicht, das Gestaltungskonzept wird von Grund auf neu entworfen. Allerdings sollte auch in diesen Fällen klar erkennbar bleiben, um welches Medium es sich handelt – wenn sich auch der Name ändert, ist zumindest bei der ersten neuen Nummer ein Vermerk auf dem Cover mit dem früheren Titel sinnvoll.

  3. Hat sich die Zielgruppe verändert? 
    Wollen Sie Ihre Zielgruppe erweitern oder einfach nur die bestehende besser bedienen? Wären Mutationen für bestimmte Regionen oder Empfängerkreise sinnvoll? 

  4. Muss auf ein neues Corporate Design geachtet werden? 
    Oft gilt es bei einem Relaunch, neue Vorgaben für das Firmen-Erscheinungsbild umzusetzen. Allerdings lässt sich nicht jedes Corporate Design beliebig mit jedem Magazin-Konzept verschmelzen. Deshalb ist es für die Grafiker wichtig, beim Entwurf alle Vorgaben zu kennen – und zu wissen, wo man von ihnen abweichen darf. Unternehmenspublikationen dürfen sich nämlich durchaus vom Werbeauftritt unterscheiden.

  5. Bieten sich neue Optionen im Druck? 
    Zwei Faktoren können Veränderungen im Druck sinnvoll machen. Erstens die Entwicklung der Druckbranche: Zum Beispiel kostet Vierfarbdruck mittlerweile nicht viel mehr als Schwarz-Weiß und moderner Digitaldruck macht preiswerte Individualisierung möglich – das Team von Egger & Lerch gibt Ihnen gerne einen Überblick über die Möglichkeiten. Zweitens kann sich auch Ihre Publikation entwickelt haben: Vielleicht hat sich die Auflage stark verändert, sodass auch das Druckverfahren hinterfragt werden sollte – zum Beispiel Rollendruck für hohe Auflagen, Digitaldruck für niedrige. Ein Relaunch ist jedenfalls eine gute Gelegenheit für eine neue Ausschreibung. 

  6. Hat sich die Medienlandschaft des Unternehmens verändert? 
    Die Digitalisierung und Vernetzung hat der Unternehmenskommunikation viele neue Kanäle beschert: Überlegen Sie gut, welche Inhalte am besten in einem gedruckten Magazin aufgehoben sind und welche besser über andere, neue Medien kommuniziert werden – wir überlegen gerne mit.

  7. Bietet sich ein Online-Magazin an? 
    Ein Relaunch ist die beste Gelegenheit, der Print-Ausgabe eine Online-Edition zur Seite zu stellen. Entweder Sie publizieren die gleichen Inhalte in beiden Medien, oder – noch besser – Sie starten ein Web-Magazin, das die gedruckte Ausgabe um multimediale Inhalte, interaktive Elemente, aktuelle Meldungen, vertiefende Artikel und Bilder sowie Material zum Download ergänzt. Spezielle Apps für Smartphones und Tablets brauchen Sie übrigens nicht: Ein gut designtes Online-Magazin passt sich perfekt an jede Bildschirmgröße an.