8 Tipps für bessere Videokonferenzen

Jetzt, in Zeiten von Homeoffice, müssen wir uns alle hie und da vor der Laptop-Kamera beweisen. Während es im virtuellen Meeting mit den Kollegen durchaus okay ist, wenn mal die Katze auf der Schulter sitzt, möchte man bei Besprechungen mit Kunden doch so professionell wie möglich wirken. Hier ein paar einfache Tipps dazu!

1. Machen Sie sich einen Plan
Unvorbereitet sollte man in keine Besprechung gehen, bei Videokonferenzen ist Vorbereitung aber besonders wichtig, um Unklarheiten und Missverständnissen vorzubeugen. Erarbeiten Sie eine klare und detaillierte Checkliste dazu, was angesprochen werden soll. Die Gefahr, wichtige Punkte zu vergessen, ist groß, weil in Videokonferenzen kaum Gesprächspausen entstehen, während es in Präsenzmeetings immer wieder zu kleinen Breaks kommt, in denen Gesagtes sickern kann und damit auch neue Sichtweisen an die Oberfläche spült.

Ein klarer Gesprächsablauf ist aber auch deshalb wichtig, weil spontane Diskussionen, bei denen durcheinandergeredet wird, via Kamera und Mikrofon schnell unverständlich werden.

Auf der Agenda sollten sich weiters Punkte finden, die im Präsenzmeeting „eh klar“ sind, einfach mitlaufen bzw. vorausgesetzt werden. Denn: An der Körpersprache erkennen Sie nicht oder kaum, ob alle alles verstanden haben und ob sich alle mit dem jeweils Gesagten wohlfühlen.

2. Suchen Sie sich einen guten Platz
Manche Programme für Videokonferenzen bieten die Möglichkeit, den Hintergrund unscharf zu stellen. Das hat den Vorteil, dass Ihr virtuelles Gegenüber nicht abgelenkt wird, sich ganz auf Sie konzentrieren kann. Aber nicht jedes Programm kann das – und vielleicht wollen Sie sich ja auch in eine bestimmte Szene setzen!

Eine Wand mit einer Pflanze seitlich dahinter eignet sich dafür gut. Auch ein Bild im Hintergrund ist beliebt, weil es – ganz nebenbei – zeigt, dass wir Kunstgeschmack haben. Es sollte allerdings nicht zu üppig und dominant sein. Ein Aquarell ist hier sicher besser geeignet als ein riesiges Gemälde in grellem Öl. Und ob Pflanze, Bild oder Skulptur – achten Sie unbedingt auf die Positionierung, damit Ihnen Blätter und Bildelemente nicht – in der Optik des Betrachters – „aus dem Kopf wachsen“.

Ganz schlecht ist ein Spiegel im Hintergrund  – nicht nur, weil es die Betrachter verwirrt, mit Ihrem Gesicht und Ihrem Hinterkopf gleichzeitig zu sprechen, sondern weil sich auch in Verbindung mit einer künstlichen Lichtquelle die seltsamsten Effekte ergeben – vom Heiligenschein bis zur Blendung des virtuellen Gegenübers durch die Reflexion.

Viele Leute zeigen sich gern vor Bücherregalen. Das wirkt zwar relativ unruhig, weist sie aber als belesene Menschen aus. Denn, ob es sich bei dem, was da im Hintergrund steht, um Junk-Literatur oder Wittgenstein handelt, kann der Videokonferenz-Partner meist nicht erkennen.

Dass Sie einen Raum wählen sollten, in dem Sie möglichst ungestört sind, versteht sich von selbst. In kleinen Wohnungen und in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen ist das nicht immer einfach, aber wenn es irgendwie geht, machen Sie die Tür zu und lassen Sie herumtollende Katzen, quietschende Kinder und den telefonierenden Partner draußen.

3. Positionieren Sie Ihren Laptop richtig
Stellen Sie den Laptop in etwa einem bis eineinhalb Metern Entfernung von sich auf, so, dass im Bild oberhalb Ihres Kopfes noch ein klein wenig Freifläche bleibt und Sie bis etwa zum Brustansatz zu sehen sind.

Idealerweise ist die Kamera des Laptops, die sich oberhalb des Bildschirms befindet, auf Höhe Ihrer Nase. Steht der Laptop zu hoch oder zu tief, werden die Proportionen von Gesicht und Oberkörper verzerrt. Vor allem ein zu hoch platzierter Laptop lässt Sie zusammengestaucht wirken.

4. Achten Sie auf die Lichtverhältnisse
Die richtige Beleuchtung für die Videokonferenz kommt leicht seitlich von vorne. Sie hinterlässt keine störenden Schatten in Ihrem Gesicht. Die schlechteste Beleuchtung kommt von hinten. Sitzen Sie beispielsweise vor dem Fenster, sehen die anderen Teilnehmer vielleicht das Treiben auf der Straße, Sie dagegen sind dann nur ein Schattenriss. Seitliches Licht leuchtet eine Gesichtshälfte aus, während die andere im Dunkeln bleibt. Licht von oben macht Ihnen dicke Schatten unter den Augen, was Sie im Bestfall wie einen Pandabären, wahrscheinlich aber nur sehr müde aussehen lässt. Und Licht von unten betont Brust und Kinn, die Augen bleiben dunkel.

Ideal ist, jedenfalls tagsüber, ein generell helles Zimmer mit vielen Fenstern auf verschiedenen Seiten. Nicht jeder hat allerdings einen solchen Maleratelier-Raum. Den Laptop vor ein Fenster zu stellen, ist auch ganz gut, allerdings nur, wenn das Sonnenlicht nicht direkt hereingleißt, denn erstens wirkt zu grelles Licht immer sehr hart und zweitens blinzeln Sie dann gegen die Sonne.

Wer mit Kunstlicht arbeitet, sollte auch auf die Lichtfarbe achten. Bläuliches Licht wirkt eher kalt, damit aber auch seriös. Lampen mit einem starken Gelbton machen die Umgebung heimelig, geben dem Setting also den Touch von Gemütlichkeit und Wärme. Je stärker sie allerdings ins Rötliche gehen, desto mehr nehmen sie optisch die Konturen aus dem Gesicht. Es wirkt dann verwaschen, was zwar Falten eliminiert, das Gegenüber kann aber kaum noch einen Ausdruck erkennen.

5. Stylen Sie sich kameratauglich
Viele Laptop-Kameras tendieren dazu, das Gesicht ein wenig breiter erscheinen zu lassen. Ausgleichen lässt sich das Mondgesicht mit einer Frisur, die an den Seiten nicht allzu üppig ist – und bei Damen auch damit, Rouge etwas unterhalb der Wangenknochen und von unter den Ohren weg Richtung Nase zu ziehen.

Ein wenig Schminke schadet generell nicht. Auch Männer sollten, wenn sie zu einer stark glänzenden Gesichtshaut neigen, ein wenig Puder auftragen. Für lange oder internationale Konferenzen zu seltsamen Uhrzeiten sowie frühmorgendliche Meetings empfiehlt sich ein Concealer, der Augenringe abdeckt. Die Augenpartie selbst darf dafür mit Mascara, Lidschatten und Kajal durchaus ein wenig betont werden, denn starke Augen wirken auch überzeugend.

Zu grelle Farben sollte man seinen Mitkonferierenden nicht antun – weder beim Lippenstift noch bei der Oberbekleidung. Da sind außerdem sehr unruhige Muster ein No-Go. Trägt das Gegenüber pinkfarbenes Hahnentrittmuster, hat man schnell einmal das Gefühl, der Bildschirm flimmere.

Was man untenrum anhat, sieht keiner – sollte man meinen. Was aber, wenn Sie aufstehen müssen, beispielsweise um ein fehlendes Dokument herzuholen? Sicher ist sicher: Kleiden Sie sich auch untenrum adäquat!

6. Halten Sie Blickkontakt
Sehr gute Redner geben auch in großen Gruppen jedem das Gefühl, direkt angesprochen zu sein. Augenkontakt mit möglichst vielen Zuhörern heißt das Zauberwort – und ist eines der Dinge, die man bei Videokonferenzen sogar relativ leicht bewerkstelligen kann. Man muss nur in die Kamera schauen, und schon haben alle Beteiligten das Gefühl, man richte den Blick direkt auf sie. Aber Achtung: Das Zauberwort heißt Kamera – und die ist nicht dort, wo wir unsere Gesprächspartner sehen, nämlich am Bildschirm, sondern darüber.

Ein solcher direkter Blick ist ein mächtiges Tool, um Gesprächspartner von etwas zu überzeugen. Er kann aber auch starr wirken. Außerdem hat man beim reinen Blick in die Kamera den jeweiligen Gesichtsausdruck der anderen Teilnehmer nicht im Fokus. Am besten ist es daher, das Auge, wie bei der Rede im Saal auch, langsam hin und her wandern zu lassen.

7. Halten Sie Disziplin in der Diskussion
Wild durcheinandersprechende Menschen versteht man schon live schlecht. Bei einer Videobesprechung aber gar nicht. Daher ist es gut, einen Diskussionsleiter zu haben, der für Disziplin sorgt.

Jeder Teilnehmer sollte so deutlich wie möglich sprechen – und eher langsam. Kleine Sprechpausen gleichen nämlich auch etwaige Übertragungsverzögerungen aus.

Wer gerade nicht spricht, sollte, um Nebengeräusche zu verringern, sein Mikro auf stumm schalten. Aber Vorsicht: Nicht vergessen, es wieder einzuschalten, wenn Sie etwas sagen wollen!

Wer in einer eher unruhigen Umgebung arbeitet, sollte auf ein Headset zurückgreifen.

8. Schicken Sie ein Gesprächsprotokoll aus
Per Handschlag lassen sich vereinbarte Dinge nicht besiegeln. Mit einem Glas Sekt drauf anstoßen kann man auch nicht. Und weil es – siehe Punkt 1 – bei virtuellen Zusammenkünften leicht zu Unklarheiten und Missverständnissen kommt, ist es enorm wichtig, sicherzugehen, dass alle das Gleiche gehört und verstanden haben. Deshalb ist es unbedingt empfehlenswert, eine kurze Zusammenfassung auszuschicken.

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