12 Tipps für besser lesbare Texte

Wie werden Texte leichter lesbar und besser verständlich? Dafür gibt es zwar kein fertiges Patentrezept, aber einige Grundregeln, die fast immer gelten. Erfahren Sie in aller Kürze, wie Sie schreiben müssen, um Ihre Leser zu informieren und bei Laune zu halten.

Dutzende Bücher sind zu diesem Thema verfasst worden und lehren uns fast ebenso viele Rezepte für den „perfekten Text“: Für alle, die sich nicht durch Wälzer wühlen wollen oder rasche Tipps suchen, haben wir dieses kleine Schreib-Einmaleins zusammengestellt. Wer sich eingehender mit dem Thema beschäftigen will, dem können wir - alt aber gut - die Bücher von Wolf Schneider empfehlen. 

  1. Text gliedern: Ordnen Sie vor dem Schreiben alle Informationen und finden Sie so Absätze und Überleitungen.

  2. Kino im Kopf: Texte müssen in den Köpfen der Leser bewegte Bilder schaffen. Vermeiden Sie statische Verben wie „sein“ oder „sich aufhalten“. „Sehr viele Menschen sind im Schwimmbecken“ erzeugt kein Kino. „Im Becken planschen Kleinkinder, Sportler ziehen ihre Längen, und ein paar Jugendliche spielen Wasserball“ dagegen schon.

  3. Aktiv statt passiv schreiben: Um das vorige Beispiel fortzuführen: Schreiben Sie nicht „Es wird Wasserball gespielt.“
    Zu dieser Regel gibt es aber eine Ausnahme: Die Leidensform ist angebracht, wenn der Fokus auf dem „Leidenden“ liegt. Klassisches Beispiel: „Der Präsident wurde an der Niere operiert.“ Wer operiert hat, ist nicht so wichtig.

  4. Mit Verneinungen knausern: Sie müssen vom Gehirn erst verarbeitet werden und machen den Text daher schwer verständlich: Ungetüme wie „Nicht unwesentlich ist …“ sollten unbedingt durch das klarere und kürzere „Wesentlich ist …" ersetzt werden!

  5. Nominalstil vermeiden: Gestalten Sie Ihren Text mit Verben und nicht wie einen Gesetzestext. Also statt „Die  Zuständigkeit für die Umsetzung des Konzepts liegt bei den Abteilungsleitern“ besser „Die Abteilungsleiter sind dafür zuständig, das Konzept umzusetzen“ oder überhaupt „Die Abteilungsleiter setzen das Konzept um“.

  6. Konkret sein: Ersetzen Sie abstrakte Wörter und Phrasen durch solche, die man sich besser vorstellen kann. Zum Beispiel ist „Karotten und Salat“ konkreter als „Gemüse“ und „detailreich verziert“ konkreter als „schön“. 

  7. Einschübe vermeiden: Der Hauptsatz sollte durch nichts unterbrochen werden, keinesfalls durch Einschübe mit mehr als 6 Wörtern. Nebensätze sind hinter dem Hauptsatz besser aufgehoben.

  8. Wiederholungen erlauben: Suchen Sie nicht krampfhaft nach Synonymen. Bei Verben gibt es oft passende Alternativen, bei vielen Hauptwörtern aber nicht. Schreiben Sie ruhig mehrmals „Wahl“, in einem spontanen Gespräch würde auch niemand „Urnengang“ sagen.

  9. Bei Adjektiven sparen: Die meisten davon werten oder kommentieren nur, ohne zu informieren.

  10. Aufmerksam sein: Dann merken Sie selbst, dass mit Modewörtern wie „schlussendlich“ etwas nicht stimmt. In diesem Fall ist „schließlich“ ohne „endlich“ genug.

  11. Prägnante Wörter verwenden: Nicht „Zielsetzungen“, sondern „Ziele“, und nicht „Prozessabläufe“, sondern „Prozesse“. 

  12. Verständliche und eindeutige Wörter einsetzen: Gehen Sie im Zweifel vom Leser, von der Leserin mit dem geringsten Vorwissen in Ihrer Zielgruppe aus. Passen Sie besonders bei Abkürzungen auf. Auch mit zu vielen Fachausdrücken vergrault man die Leser.