Druckbogen Zertifikate Print

Grün, grün, grün ist alles, was ich drucke

Haben Printprodukte wirklich eine so schlechte Umweltbilanz, wie oft behauptet wird? Nein! Vor allem, wenn Sie beim Druck auf entsprechende Zertifikate achten.

Beitrag von Markus Vock

Nachhaltig sollte in der Unternehmenskommunikation nicht nur die Botschaft sein, sondern auch das Medium, mit dem sie transportiert wird. Also im Fall von gedruckten Magazinen, CSR-Reports oder Jahresberichten: das Papier. Diesem wird vorgeworfen, dass es umweltschädlich ist: abgeholzte Wälder, enormer Wasserverbrauch, eine schlechte CO2-Bilanz, ... und außerdem würden durch Printmedien die Müllberge wachsen, so ein Vorurteil. Doch die Papierindustrie ist in den letzten Jahrzehnten um vieles nachhaltiger geworden, und die Vorwürfe sind heute kaum noch haltbar.

Papierhersteller und Druckereien arbeiten stetig daran, Druckprodukte umweltfreundlicher zu machen. So hat beispielsweise die österreichische Papierindustrie den Ausstoß von fossilem CO2 seit dem Jahr 2000 um fast 20 Prozent gesenkt – und das bei einer Steigerung der Produktion um 10 Prozent (Austropapier Nachhaltigkeitsbericht 2013). Mehr als die Hälfte der in Europa für die Papierherstellung verwendeten Energie basiert auf Biomasse – mehr als in jeder anderen Branche. Vor fünfzig Jahren benötigte man noch 120 bis 150 Kilo Frischwasser pro Kilo Papier, bei modernen Maschinen sind es oft unter 10 Liter.
   
Papier landet nicht auf der Mülldeponie
Sie brauchen auch nicht zu befürchten, dass die Müllberge wachsen, wenn Sie ein Magazin drucken lassen: Die österreichische Papierindustrie verwertet das gesamte im Inland anfallende Altpapier – und muss, um den Bedarf zu decken, sogar noch weitere Mengen importieren. Jede Papierfaser wird mehrfach recycelt (in Europa durchschnittlich 3,4 Mal), bevor sie als Küchenrolle oder Klopapier endet.

Holz aus glücklichen Wäldern
Seriöse Papierproduzenten achten genau darauf, dass die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden. Zahlreiche bewährte Zertifizierungssysteme in der Papier- und Druckindustrie machen nicht nur die Herkunft des Holzes nachprüfbar, sondern garantieren auch eine umweltschonende Weiterverarbeitung. Die Zertifikate werden nach klar definierten Kriterien von unabhängigen Auditoren ausgestellt. Sämtliche Druckereien, mit denen Egger & Lerch zusammenarbeitet, bieten zertifizierte Druckverfahren an.

Nachhaltigkeit ist übrigens nicht teuer: Eine mit Cradle to Cradle, Österreichischem Umweltzeichen und PEFC zertifizierte Broschüre kostet pro Stück nur etwa zwei Cent mehr als eine nicht zertifizierte Broschüre.

Was sagt welches Zertifikat?



Österreichisches Umweltzeichen: Mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnete Produkte müssen nicht nur umweltschonend sein, auch auf eine niedrige Gesundheitsbelastung und hohe Qualität wird geachtet. So müssen ausgezeichnete Produkte immer vollkommen chlorfrei gebleicht sein und die Druckfarben dürfen für die Umwelt nicht gefährlich sein. Um das Siegel zu erlangen, müssen Druckereien Maßnahmen zur Energieeffizienz und ein Abfallwirtschaftskonzept umsetzen.



EU Ecolabel: Das Europäische Umweltzeichen fordert nicht nur bei Produktionsmaterialien wie Papier, Farbe und Druckzusätzen hohe Standards, auch betriebliche Handlungsfelder wie Abfallmanagement, Energieeffizienz und Mitarbeiterschulungen werden bewertet. Im Vergleich zum Österreichischen Umweltzeichen werden zusätzlich eine genaue Dokumentation von Papierabfällen sowie Grenzwerte für diese vorgeschrieben. Das Label beschränkt außerdem den Einsatz von Bioziden in Chemikalien.




FSC
: Bei Papiersorten mit FSC-Siegel wird garantiert, dass der Zellstoff aus vorbildlich und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Das Forest Stewardship Council (FSC) setzt sich weltweit für eine ökologisch und sozial korrekte Produktion von Holz ein. Zusätzlich werden verschiedene Punkte hinsichtlich der Verwendung von Pestiziden, Regelungen zu Kahlschlägen und Stilllegungsflächen, Anforderungen an Totholz oder der tariflichen Entlohnung definiert. Bei den genannten Aspekten sind die Forderungen des FSC-Standards deutlich weitreichender und konkreter als zum Beispiel bei PEFC.



PEFC: Wie das FSC-Zeichen attestiert auch das PEFC-Zeichen die Herkunft des Zellstoffs aus nachhaltiger Waldwirtschaft. Da die Zertifikate für ganze Regionen vergeben werden, sind die Kosten für PEFC-Papiere teilweise geringer. NGOs kritisieren, dass dieses Zertifizierungsprogramm in vielen Punkten weniger konkret wird als etwa FSC. Trotzdem gilt: Greifen Sie lieber zu PEFC-Papier als zu nicht zertifiziertem.



Cradle to Cradle (C2C): Bei diesem modernen Druckverfahren der Druckerei gugler werden ausschließlich für den biologischen Kreislauf optimierte Farben, Papiere und weitere Druckkomponenten verarbeitet. Alle Inhaltsstoffe der Cradle-to-Cradle-Druckprodukte wurden in Zusammenarbeit mit einem Umweltforschungsinstitut analysiert. In Bezug auf Gesundheitsverträglichkeit wie Allergierisiken etc. werden hohe Anforderungen erfüllt. Selbst die Asche von verbrannten Druckprodukten kann bedenkenlos im Gemüsegarten verstreut werden.

Warum Print?
In unserer kompakten Übersicht „Warum Print?“ finden Sie sieben fundierte Argumente, die zeigen, wie Sie mit gedruckten Medien die Mitarbeiter Ihres Unternehmens besser informieren und motivieren.