Aus einem erfolgreichen Printmagazin wurde ein ebenso erfolgreiches Online-Magazin

Ein gutes Konzept funktioniert – egal ob gedruckt oder online

Seit März 2015 ist der MusikSalon der Universal Edition (UE) online. Im Interview erklärt Markus Vock, Leiter der Digitalabteilung bei Egger & Lerch, wie aus einem erfolgreichen Printmagazin ein ebenso erfolgreiches Online-Magazin wurde.

Markus, die Musikblätter waren sehr beliebt und wurden beispielsweise auch mit Silber beim BCP-Award ausgezeichnet – welche Argumente waren ausschlaggebend, die gedruckten Musikblätter durch den digitalen MusikSalon zu ersetzen?  
Vor allem wollen wir mehr Leute erreichen. Darüber hinaus bietet die digitale Version die Möglichkeit, auch Hörbeispiele, Slideshows und Filmmitschnitte von Interviews zu verwenden. Gerade die UE verfügt hier über viel Material, da sie sich sehr stark mit Komponisten und ihren Werken beschäftigt – und das soll ja nicht nur in den Archiven verstauben. Da die Musikblätter weltweit in zwei Sprachen verschickt wurden, spielen natürlich auch steigende Versand- und Druckkosten eine Rolle. Zudem mussten die Leser bislang ein halbes Jahr warten, nun gibt es alle zwei Monate neue Artikel. Wir haben das Konzept der erfolgreichen Printversion daher angepasst und ergänzt, um die Vorteile einer digitalen Version optimal nutzen zu können. Damit sich die Leser auf der neuen Seite schnell zurecht finden, haben wir ein Kategorien-System mit eindeutigen Symbolen eingeführt.

Auch das Design hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Ja, wir haben uns an der Printversion orientiert und setzen auf ein sehr reduziertes Screendesign mit viel Weißraum und einem Fokus auf optimaler Lesbarkeit. Weitere Elemente wie Social-Media-Buttons, die PDF-Funktion oder Links zu Werks- oder Copyrightverweisen wurden sehr dezent in einer Marginalspalte platziert. Darüber hinaus war es wichtig, das Design für alle Endgeräte zu optimieren. In Österreich besitzen derzeit fast 60 Prozent der Menschen ein Smartphone, mehr als 20 Prozent einen Tablet-PC – mit steigender Tendenz. Durch die Umsetzung des Projekts mit einem Responsive Design werden alle Inhalte in konsistenter Weise angezeigt, egal ob am Desktop, Laptop, Smartphone oder Tablet. Das erleichtert den Usern die gewünschten Inhalte so schnell wie möglich zu finden.

Du sprichst von den Vorteilen eines digitalen Magazins, kannst du diese am Beispiel des MusikSalons erläutern?
Im Wesentlichen sind es die gleichen Vorteile wie bei allen digitalen Produkten: Archiv- und Suchfunktion, vereinfachte Kontaktaufnahme oder die Verbreitung über Social-Media Kanäle. Und dank der Verknüpfung mit dem UE-Newsletter und der UE-Website wird auch die Möglichkeit des Crossmarketings sehr gut genutzt.

Gerade im Digitalbereich gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten zur Umsetzung. Welche technische Lösung steckt hinter dem MusikSalon?
Wir haben uns mit UE bewusst für das gängige und kostenlose Content Management System Contao entschieden. Dabei handelt es sich um ein durchdachtes und gut strukturiertes System mit hohem Sicherheitsstandard. Die große Zahl an Erweiterungen machen Contao für jeden Bereich einsetzbar und die intuitive Benutzeroberfläche gewährleistet eine leichte Bedienung des Systems für die Redakteure.

Du hast das Projekt auf Seiten von Egger & Lerch betreut, beschreib uns kurz deinen Aufgabenbereich.
Wir haben das Konzept und das Screendesign erarbeitet. Um die Benutzerführung zu optimieren, haben wir nach Abnahme des Screendesigns mit Adobe Muse einen interaktiven Prototypen gebaut. Zudem war es unsere Aufgabe, innerhalb weniger Wochen alle bestehenden Artikel der bisherigen Ausgaben in das CMS einzuarbeiten – also etwa 80 Artikel, jeweils in deutscher und englischer Sprache.

Ein weiterer Vorteil von digitalen Magazinen ist ja die einfache Erfolgsmessung. Der MusikSalon ist seit Anfang März online, kannst du uns erste Zahlen nennen?
Allein im ersten Monat hat die Seite über 2.000 Besucher und über 8.000 Pageviews verzeichnet. Damit kann man mehr als zufrieden sein. Ebenfalls sehr positiv fällt die durchschnittliche Verweildauer auf, die bei fast drei Minuten liegt. Das klingt vielleicht im ersten Moment nach wenig, ist aber ein sehr guter Wert.

Warum funktioniert der MusikSalon auf Anhieb so gut?
Das Wichtigste sind natürlich die Inhalte – und dass diese funktionieren, haben wir schon bei den Musikblättern gesehen. Allerdings spielt auch die Vermarktungsstrategie eine wichtige Rolle. Das Print-Magazin liegt am Tisch und generiert dadurch Aufmerksamkeit. Die Leser eines Online-Magazins müssen hingegen immer wieder erinnert werden, dass neue Artikel und Inhalte veröffentlich wurden. Die  UE löst das mit einem regelmäßigen Newsletter und ihrer Facebook-Seite, auf der neue Inhalte geteilt werden.

P.S.: Sollten auch Sie Interesse an einem digitalen Magazin haben, zögern Sie nicht und melden Sie sich bei Markus Vock für ein unverbindliches Beratungsgespräch.